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*1948 in Südtirol, Italien, lebt und arbeitet in St.Ulrich, Italien
GOLDEN DESIGN / 2019 / sculpture
PENCILA OF NATURE / 2020 / sculpture
all works courtesy of the artist and Galleria Antonella Cattani, Bolzano
courtesy of the artist
Hermann Josef Runggaldier (*1948, Gröden) ist ein Bildhauer, der hauptsächlich mit jenem Holz arbeitet, das er direkt in der Natur findet. Er begibt sich auf die Suche nach dem vergangenen Leben seiner gefundenen Materialien und macht sie kostbar, indem er beispielsweise von Schädlingen zerfressene Baumrinde mit Blattgold versieht oder Baumringe in abstrakte Bildelemente verwandelt. Er sammelt Holzstücke, welche lebendige Spuren aufweisen, so z.B. wahre Holzarchitekturen, die unter der Oberfläche von Baumstämmen von den kleinsten Lebewesen des Waldes, wie z.B. Ameisen oder Borkenkäfer hergestellt wurden. Diese natürlichen Fundstücke erhöht er ins Monumentale, indem er ihre Dimensionen vervielfacht, und seine überdimensionalen Objekte auf Sockel stellt, sodass die normalerweise unsichtbaren und unbekannten Kostbarkeiten für die Welt sichtbar werden. Durch die Monumentalisierung verwandelt er die Objekte in eine imaginäre Sprache voller Assoziationen, und durch die besonders akkurate Bearbeitung der Oberfläche und deren Patina verleiht er ihnen zusätzliche Kostbarkeit.
Für die Biennale Gherdëina 7 hat Hermann Josef Runggaldier eine überdimensionale und gleichzeitig filigrane Skulptur einer Ameisenarchitektur geschaffen, die dank der Position, in der die Skulptur im Außenraum aufgestellt ist – vor der Außenwand des Altarraum der St. Antonius-Kirche – zu einem intimen Symbol der Begegnung zweier Welten wird.
Im Ausstellungsraum des Trenker-Saales präsentiert der Künstler einen von Borkenkäfern bearbeiteten Baumstamm, dessen geheime „Schriftzeichen“ er vergoldete, um diesen delikaten, von der Natur geschaffenen und normalerweise unbeachteten grafischen Zeichen wie archäologische Spuren aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart zu holen.
wir danken
3dwood, Beton Eisack und Aron Demetz