Tabita Rezaire
Tabita Rezaire, L'Art de naître - The Art of Birth, 2022. View at Hotel Ladinia, Ortisei. A co-commissioned by E-WERK Luckenwalde and Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo
Das Werk von Tabita Rezaire, Künstlerin, Geburtsbegleiterin, Heilerin und Bäuerin, umfasst Videos, Animationen, Archivarbeit, digitale Projekte, Hörstücke, Installationen und rituelle Opfer. Sie befasst sich mit Rassismus, kolonialer Befreiung, Selbstheilung, das göttliche Weibliche/die Kraft der Gebärmutter sowie den politischen und ökologischen Risiken, die den hochentwickelten digitalen Technologien unserer Zeit innewohnen. Dabei ist Rezaire unerbittlich in ihrer Analyse, dass der gegenwärtige Zustand der digitalen Technologie die Akkumulation von Macht und Kontrolle über diese Technologien durch den weißen, patriarchalen und kolonialen Westen widerspiegelt – und diese sogar nährt. Vor einigen Jahren zog Rezaire von Paris nach Cayenne um und schließlich in den Amazonasregenwald von Französisch-Guyana, um sich voll und ganz AMAKABA zu widmen, einem Heilungs- und Wissenszentrum, das, so betont Rezaire, kein kommerzialisierbares Kunstwerk ist. Stattdessen ist AMAKABA ein Ort, ein langfristiges Forschungsprojekt und eine Sammlung von Praktiken, gewidmet den Künsten und Wissenschaften von Erde, Körper und Himmel als alternative, hochentwickelte Technologien zu den nihilistischen Zukunftsvisionen, die der techno-koloniale Kapitalismus vorschlägt. Als Teil von AMAKABA führt Rezaire Weisheiten und Zeugnisse zusammen, die ein lebendes, atmendes Archiv des Wissens darstellen.
Noch einmal zum Thema Personsein, hier durch die Linse des göttlichen Weiblichen und seine Rolle in der Schöpfung des Lebens gesehen, zurückkehrend, tauchen wir in L’art de naître in das Leben von vier Frauen ein, die, jeweils aus ihrer eigenen Tradition kommend, die Initiation von Mutterschaft unterstützen und pflegen: Frau Yapara aus der indigenen Lokono-Tradition, Odette und Noria Majokko aus der Maroon-Saramaka-Tradition und Frau Myriam Kerrel aus der kreolischen Tradition. L’art de naître ist ein Fenster zum AMAKABA-Forschungsprozess und zur Reise der Künstlerin selbst als Geburtshelferin, bei der Rezaire in die Fußstapfen ihrer Großmutter und ihrer Urgroßmutter tritt, die beide Hebammen waren.
Tabita Rezaire
Tabita Rezaire, L'Art de naître - The Art of Birth, 2022. View at Hotel Ladinia, Ortisei. A co-commissioned by E-WERK Luckenwalde and Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo
Das Werk von Tabita Rezaire, Künstlerin, Geburtsbegleiterin, Heilerin und Bäuerin, umfasst Videos, Animationen, Archivarbeit, digitale Projekte, Hörstücke, Installationen und rituelle Opfer. Sie befasst sich mit Rassismus, kolonialer Befreiung, Selbstheilung, das göttliche Weibliche/die Kraft der Gebärmutter sowie den politischen und ökologischen Risiken, die den hochentwickelten digitalen Technologien unserer Zeit innewohnen. Dabei ist Rezaire unerbittlich in ihrer Analyse, dass der gegenwärtige Zustand der digitalen Technologie die Akkumulation von Macht und Kontrolle über diese Technologien durch den weißen, patriarchalen und kolonialen Westen widerspiegelt – und diese sogar nährt. Vor einigen Jahren zog Rezaire von Paris nach Cayenne um und schließlich in den Amazonasregenwald von Französisch-Guyana, um sich voll und ganz AMAKABA zu widmen, einem Heilungs- und Wissenszentrum, das, so betont Rezaire, kein kommerzialisierbares Kunstwerk ist. Stattdessen ist AMAKABA ein Ort, ein langfristiges Forschungsprojekt und eine Sammlung von Praktiken, gewidmet den Künsten und Wissenschaften von Erde, Körper und Himmel als alternative, hochentwickelte Technologien zu den nihilistischen Zukunftsvisionen, die der techno-koloniale Kapitalismus vorschlägt. Als Teil von AMAKABA führt Rezaire Weisheiten und Zeugnisse zusammen, die ein lebendes, atmendes Archiv des Wissens darstellen.
Noch einmal zum Thema Personsein, hier durch die Linse des göttlichen Weiblichen und seine Rolle in der Schöpfung des Lebens gesehen, zurückkehrend, tauchen wir in L’art de naître in das Leben von vier Frauen ein, die, jeweils aus ihrer eigenen Tradition kommend, die Initiation von Mutterschaft unterstützen und pflegen: Frau Yapara aus der indigenen Lokono-Tradition, Odette und Noria Majokko aus der Maroon-Saramaka-Tradition und Frau Myriam Kerrel aus der kreolischen Tradition. L’art de naître ist ein Fenster zum AMAKABA-Forschungsprozess und zur Reise der Künstlerin selbst als Geburtshelferin, bei der Rezaire in die Fußstapfen ihrer Großmutter und ihrer Urgroßmutter tritt, die beide Hebammen waren.