Bruno Walpoth
Bruno Walpoth, Pinocchio, 2022. View at Castel Gardena, Selva Gardena. Commissioned by Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo
Die aus Linden- oder Nussbaumholz gefertigten menschlichen Figuren von Bruno Walpoth entstehen in der Begegnung und Auseinandersetzung mit seinen Modellen. Im Maßstab 1:1 entstehen Körper, Linien und Formen, die er händisch aus dem ursprünglichen Holzblock herausarbeitet. Auch wenn es Walpoth reizt, eine realistische Darstellung von Körperteilen wie einer Schulter oder einem Knöchel zu realisieren, geht es ihm nicht nur um ein hyperrealistisches Porträt der Person, die vor ihm steht: Das Modell dient in seiner äußeren Erscheinung lediglich als Oberfläche, um viel tiefere Geschichten zu erzählen, die der Bildhauer von der steten Auseinandersetzung mit dem Blick und dem Ausdruck des Gesichts seines Modells ableitet.
Für die Biennale Gherdëina ∞ hat Walpoth das Werk Pinocchio nachgebildet, das ursprünglich im Jahre 2010 für die düstere und fantasievolle Neuinterpretation der klassischen Geschichte von Pinocchio, einem Film unter der Regie von Matteo Garrone, in Auftrag gegeben wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde das Aussehen von Pinocchio dem des jungen Schauspielers nachempfunden, der die Puppe im Film verkörpert. Der in Gröden aufgestellte Pinocchio erinnert daran, dass das Wort Persona, das aus dem Etruskischen stammt, seinen etymologischen Ursprung in den antiken Masken hat, die bei Theateraufführungen verwendet wurden. Eine „Person“ ist also weniger ein Individuum als vielmehr ein „Gefäß“, das uns Kohärenz oder Sinn verleiht und es uns ermöglicht, an den Ereignissen der Welt teilzunehmen. Pinocchio in Castel Gardena / Fischburg lädt dazu ein, über diesen besonderen Ort nachzudenken, der sich magisch und zeitlos anfühlt, und der anlässlich der Biennale von seltsamen anthropomorphen Kreaturen bevölkert wird. Hier wird Pinocchio zu einer spielerischen und geisterhaften Figur, als Erinnerung an die Kindheit und als Vorahnung der Zukunft. Der Künstler selbst hat die Lektion, die uns Pinocchios Figur in Bezug auf unser Verhalten angesichts der Klimakatastrophe lehren kann, so beschrieben: „Die Erde brennt, und wir belügen uns selbst“.
Bruno Walpoth, Pinocchio, 2022. View at Castel Gardena, Selva Gardena. Commissioned by Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo
Bruno Walpoth
Bruno Walpoth, Pinocchio, 2022. View at Castel Gardena, Selva Gardena. Commissioned by Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo
Die aus Linden- oder Nussbaumholz gefertigten menschlichen Figuren von Bruno Walpoth entstehen in der Begegnung und Auseinandersetzung mit seinen Modellen. Im Maßstab 1:1 entstehen Körper, Linien und Formen, die er händisch aus dem ursprünglichen Holzblock herausarbeitet. Auch wenn es Walpoth reizt, eine realistische Darstellung von Körperteilen wie einer Schulter oder einem Knöchel zu realisieren, geht es ihm nicht nur um ein hyperrealistisches Porträt der Person, die vor ihm steht: Das Modell dient in seiner äußeren Erscheinung lediglich als Oberfläche, um viel tiefere Geschichten zu erzählen, die der Bildhauer von der steten Auseinandersetzung mit dem Blick und dem Ausdruck des Gesichts seines Modells ableitet.
Für die Biennale Gherdëina ∞ hat Walpoth das Werk Pinocchio nachgebildet, das ursprünglich im Jahre 2010 für die düstere und fantasievolle Neuinterpretation der klassischen Geschichte von Pinocchio, einem Film unter der Regie von Matteo Garrone, in Auftrag gegeben wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde das Aussehen von Pinocchio dem des jungen Schauspielers nachempfunden, der die Puppe im Film verkörpert. Der in Gröden aufgestellte Pinocchio erinnert daran, dass das Wort Persona, das aus dem Etruskischen stammt, seinen etymologischen Ursprung in den antiken Masken hat, die bei Theateraufführungen verwendet wurden. Eine „Person“ ist also weniger ein Individuum als vielmehr ein „Gefäß“, das uns Kohärenz oder Sinn verleiht und es uns ermöglicht, an den Ereignissen der Welt teilzunehmen. Pinocchio in Castel Gardena / Fischburg lädt dazu ein, über diesen besonderen Ort nachzudenken, der sich magisch und zeitlos anfühlt, und der anlässlich der Biennale von seltsamen anthropomorphen Kreaturen bevölkert wird. Hier wird Pinocchio zu einer spielerischen und geisterhaften Figur, als Erinnerung an die Kindheit und als Vorahnung der Zukunft. Der Künstler selbst hat die Lektion, die uns Pinocchios Figur in Bezug auf unser Verhalten angesichts der Klimakatastrophe lehren kann, so beschrieben: „Die Erde brennt, und wir belügen uns selbst“.
Bruno Walpoth, Pinocchio, 2022. View at Castel Gardena, Selva Gardena. Commissioned by Biennale Gherdëina ∞. Ph. Tiberio Sorvillo